Wie die Gemeinde Oberwil mitteilt, ging der Infoanlass zur Revision in konstruktiver Atmosphäre über die Bühne. Kritische Voten gab es zum Bevölkerungswachstum.
Katholische Kirche St. Peter und Paul thront mitten im Dorf Oberwil auf einer Anhöhe.
Katholische Kirche St. Peter und Paul thront mitten im Dorf Oberwil auf einer Anhöhe. - Nau.ch / Werner Rolli
Ad

Seit 1. Mai sind die Entwürfe für die Revision der Zonenplanung im Siedlungsgebiet öffentlich zugänglich – einsehbar auf der Gemeindeverwaltung und im Internet.

Die Bevölkerung ist eingeladen, sich mit Ideen und Vorschlägen einzubringen. Zum Auftakt dieser sogenannten «Mitwirkung» fand ein Informationsanlass statt.

Die Gemeinde und ein Fachplaner stellten die Themen, Auslöser und Ziele der Revision in Oberwil vor.

Wohnraum für die wachsende Bevölkerung

Wichtige Themen gibt es einige: Mit der Revision der «Zonenplanung Siedlung» legt Oberwil fest, wie Wohn-, Gewerbe- und weitere Zonen künftig bebaut können und wo etwa der Wohnraum für die wachsende Bevölkerung entstehen kann.

Ein wichtiges Ziel ist die «Innenentwicklung»: Keine weitere Ausdehnung der Bauzonen, sondern eine bessere Ausnutzung des bestehenden Siedlungsraums.

Ein ebenso wichtiges Ziel ist der Erhalt der Qualitäten von Oberwil – wie Grünräume, Ortskern und geschichtsträchtige Bauten.

«Abholzung begrenzen»

Das Publikum stellte spannende Fragen. Zwei Anliegen stachen besonders hervor.

Zum einen der Wunsch, dass die Bevölkerung nicht weiter so stark zunehmen möge, zum anderen das Bedürfnis, die Grünräume zu erhalten.

Das Bevölkerungswachstum müsse gebremst werden, verlangte ein Teilnehmer. Ein anderer Votant sagte: «Es darf nicht weiter so stark abgeholzt werden.»

In der Vergangenheit sei zu viel Grün verschwunden, wo Grundeigentümerschaften neu bauten oder einen Anbau erstellten.

Grünräume und Wohnqualität sind wichtige Anliegen

Die Revision müsse für mehr Grünraum sorgen, forderten auch weitere Besucher.

Gemeinderat Christian Pestalozzi und Fachplaner Sasa Subak erläuterten, was effektiv in der Hand der Gemeinde liegt und was nicht.

«Die Zonenplanung diktiert niemandem, dass er bauen muss. Sie zeigt nur auf, was möglich wäre», erklärte Pestalozzi.

Grünräume und Wohnqualität sind wichtige Anliegen der Revision.

Bevölkerungswachstum abhängig von Politik und Wirtschaft

Unter anderem deshalb sieht die Revision «Zonen mit Quartierplanpflicht» vor, welche Vorgaben und Ziele für die Entwickler enthalten, um so eine hohe Qualität der Bebauung – inklusive Grünflächen, Energie- und Mobilitätskonzept – sicherzustellen.

Das Bevölkerungswachstum hängt von Politik und Wirtschaft ab, nicht von der Zonenplanung.

«Die Zonenplanung plant nicht mehr Einwohner, sondern plant nur für den Fall, dass die Bevölkerung wächst und Raum nötig hat», sagte Pestalozzi.

«Die Raumplanung hat die Aufgabe, den nötigen Raum zu sichern, basierend auf Prognosen», ergänzte Fachplaner Subak.

Das Mitwirken ist bis Ende Juni möglich

Alle sind aufgerufen, im Rahmen der «Mitwirkung» ihre Anliegen und Vorschläge rund um die Ortsplanungsrevision einbringen.

Egal ob Mieter, Grundeigentümer oder Besucher von Oberwil. Schriftliche Eingaben an die Gemeinde sind bis am 30. Juni 2024 möglich.

Am 22. Mai und 11. Juni jeweils von 19 bis 21 Uhr bietet die Gemeinde Sprechstunden an, um Fragen von Einzelpersonen zu klären.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RaumplanungInternetEnergie1. Mai